e D e Ich sah des Sommers letzte Rose stehn, a e Sie war, als ob sie bluten könne, rot; D e Da sprach ich schaudernd im Vorübergehn: e a e So weit im Leben ist zu nah am Tod! Ich sah des Herbstes letztes Blatt verwehn es tanzte - trudelnd, taumelnd wie in Not Da sprach ich schaudernd im Vorübergehn so spät im Jahre ist's zu nah am Tod! Ich sah des Winters letzten Schnee vergehn zerschmolzen in der Abendsonne rot Da fragt ich schaudernd im dort nebenstehn: "Ist alle Schönheit denn geweiht dem Tod?" Doch als ich Frühlings erste Blume sah erwachsen aus des letzten Winters Tod da wurd mir mit Staunen bald gewahr was des Lebens Weisheit mir gebot.
Text: Strophe 1 aus "Sommerbild" von Friedrich Hebbel (1813-1863) andere Strophen: Melanie Giesen Melodie: Melanie Giesen (2007)